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Erstellung einer Xen-DomU
Diese Anleitung enthält die Konfiguration für ein echtes System, mit allergrößter Wahrscheinlichkeit müssen einige bis alle Daten angepasst werden.
Es ist empfehlenswert, vor der Benutzung dieser Anleitung diese einmal vollständig zu lesen.
Diese Anleitung wurde für Debian etch geschrieben und auf Debian lenny angepasst.
vorbereitende Schritte
Diese Anleitung benötigt das Paket xen-tools, dieses ist zu installieren, falls nicht bereits geschehen.
In der Dom0 müssen folgende Einstellungen vorgenommen werden:
- /etc/xen/xend-config.sxp
- (network-script network-dummy)
- (vif-script 'vif-bridge bridge=br1')
Die erste Zeile (network-script) sorgt dafür, daß beim Start keine Bridges erzeugt werden, stattdessen kann die Debian-eigene Konfiguration in /etc/network/interfaces verwendet werden. Ein Beispiel für eine derart konfigurierte Bridge (von al.prima.de):
auto br0 iface br0 inet manual bridge_ports eth0 bridge_stp off bridge_fd 0 auto br1 iface br1 inet static address 83.97.48.6 gateway 83.97.48.30 netmask 255.255.255.192 bridge_ports eth1 bridge_stp off bridge_fd 0
In diesem Beispiel existieren zwei Bridges, die erste (br0) wird nur zur Verbindung von eth0 und einer DomU (seven.prima.de) verwenden, die zweite dient der Kommunikation mit der Dom0 selbst und allen anderen DomUs.
Die zweite Zeile gibt den Namen der zu verwendenden Bridge an (Default, kann in der Konfiguration der DomU überschrieben werden, siehe weiter unten.), die Angabe des Namens kann entfallen, wenn nur eine Bridge im System existiert.
- /etc/xen-tools/xen-tools.conf
- dist = lenny
mirror = http://lou.ping.de/debian/
- serial_device = hvc0
- disk_device = xvda
Die ersten beiden Zeilen sind selbsterklärend, die dritte Zeile (serial_device) sorgt dafür, dass in der DomU ein getty auf hvc0 eingetragen wird statt auf tty1 oder ttyS0 und die vierte Zeile (disk_device) schliesslich sorgt dafür, dass virtuelle Blockgeräte statt emulierten SCSI-Geräten verwendet werden. Letzteres ist bei der Verwendung eines nicht-Dom0-Kernels wichtig, da diese nur mit den virtuellen Blockgeräten umgehen können.
Erzeugen der DomU
Im nächsten Schritt wird jetzt die DomU erzeugt:
xen-create-image --memory=1024 --size=2Gb --swap=1Gb --ip=83.97.48.10 --netmask=255.255.255.192 --gateway=83.97.48.30 --lvm=VSERVER --hostname=griff.prima.de --passwd --role=udev
xen-create-image --memory=1G --size=10G --swap=2G --ip=83.97.42.10 --netmask=255.255.255.192 --gateway=83.97.42.1 --lvm=ping02-data --hostname=web.ping.de --passwd --dist squeeze --pygrub
Anmerkungen zu den Optionen:
Die Angabe des Speichers (memory) erfolgt in kB, Zusätze wie Gb werden ignoriert.
In diesem Beispiel wird das Dateisystem und der Swapspace innerhalb der volume group VSERVER erzeugt, diese muss vorher via vgcreate erstellt worden sein.
Die Option --passwd erfragt das root-Passwort für die DomU interaktiv, ohne diese Option wird ein leeres root-Passwort gesetzt.
Die Option --role=udev sorgt dafür, dass bei der Erzeugung der DomU udev gleich mit installiert wird, dieses ist unverzichtbar, da sonst auch kein devpts verfügbar ist und somit kein Login möglich ist.
Wurde die DomU erfolgreich erstellt erhält man schließlich zwei logical volumes (VSERVER/griff.prima.de-disk und VSERVER/griff.prima.de-swap) und eine Konfigurationsdatei (/etc/xen/griff.prima.de.cfg). In dieser Konfigurationsdatei kann nun noch wie oben erwähnt eine andere Bridge konfiguriert werden. Dazu ist eine Zeile zu erweitern:
vif = [ 'ip=83.97.48.10,bridge=br1' ]
Jetzt wird die DomU gestartet
xm create griff.prima.de.cfg -c
Die Option -c sorgt dafür, daß die DomU sofort mit der aktuellen Konsole verbunden wird, sodaß die Startmeldungen und evtl. Fehlermeldungen sichtbar sind, außerdem kann so gleich eine Anmeldung erfolgen.
Konfiguration der neuen DomU
Abschließend sind sinnvollerweise noch ein paar Pakete zu installieren und zu konfigurieren:
apt-get update apt-get upgrade apt-get install debsums apt-get clean debsums_init apt-get install less vim vim-scripts nullmailer apticron apt-listchanges uptimed screen file logcheck logcheck-database bind9-host update-alternatives --config editor /usr/bin/vim.basic vi /etc/nullmailer/adminaddr griff@prima.de update-locale dpkg-reconfigure tzdata /etc/init.d/rsyslog restart /etc/init.d/cron restart vi /etc/ssh/sshd_config ListenAddress 83.97.48.10 Protocol 2,1 HostKey /etc/ssh/ssh_host_key PermitRootLogin no ssh-keygen -t rsa1 -f /etc/ssh/ssh_host_key -C '' -N '' /etc/init.d/ssh restart dpkg-reconfigure apt-listchanges method: text skip: yes email: root type: both confirm: no vi /etc/hosts.allow sshd: kelly.prima.de seven.prima.de LOCAL vi /etc/hosts.deny ALL: ALL apt-get install munin-node munin-plugins-extra vi /etc/munin/munin-node.conf allow ^83\.97\.42\.133$ cd /etc/munin/plugins/ rm if_e* ln -s /usr/share/munin/plugins/uptime ln -s /usr/share/munin/plugins/users ln -s /usr/share/munin/plugins/netstat rm iostat cp /usr/share/munin/plugins/iostat iostat vi iostat # comment "Special case for devices like cXdXpX" rm cpu scp bb@seven:munin/cpu . /etc/init.d/munin-node restart adduser bb apt-get clean
Anmerkungen:
- Das Neustarten von klogd, syslogd und crond ist notwendig, weil diese vor dem setzen der Zeitzone die lokale Zeit als UTC betrachten und dadurch hinterher "nach gehen".
Abhängig vom benutzten Kernel (Dom0-Kernel, Vanilla-Kernel, VServer-Kernel) ist es empfehlenswert, weitere Pakete zu installieren, um immer die aktuellen Kernel-Module zu verwenden:
Dom0-Kernel |
linux-modules-xen-686 |
Vanilla-Kernel |
linux-image-686-bigmem |
VServer-Kernel |
linux-image-vserver-686-bigmem |
Nur die -bigmem-Varianten haben DomU-Unterstützung. Für die amd64-Architektur muss auch in der DomU der Xen-Kernel verwendet werden, der Vanilla-Kernel enthält keine DomU-Unterstützung.
Jetzt sind noch die Dateien
/etc/hosts /etc/resolv.conf
anzupassen. In ersterer wird unpraktischerweise der Name der Dom0 mit der IP 127.0.1.1 und die IPs der anderen DomUs eingetragen. Da dieses der Kommunikation mit der Dom0 abträglich ist, muss die Zeile entfernt oder auskommentiert werden, die IPs der anderen DomUs können theoretisch unverändert bleiben, es schadet allerdings auch nicht, diese zu entfernen. In der zweiten Datei werden Domain-Such-Pfad und Nameserver der Dom0 eingetragen, diese sind ggf. den Gegebenheiten anzupassen.
Außerdem wird die Datei
/etc/sudoers
aus der Dom0 in die DomU kopiert, diese ist ggf. anzupassen.
Weiterhin ist es sinnvoll, den DHCP-Client zu entfernen:
apt-get remove --purge dhcp3-client dhcp3-common
automatischer Start
Um die DomU beim Systemstart automatisch starten zu lassen sind folgende Schritte notwendig:
cd /etc/xen/auto/ ln -s ../griff.prima.de.cfg
shutdown vs. save
Bei lenny werden DomUs beim shutdown der Dom0 automatisch gesichert, beim Start der Dom0 werden sie in ihrem vorherigen Zustand wiederhergestellt. Wer möchte, dass die DomUs beim shutdown der Dom0 stattdessen ebenfalls herunter gefahren werden muss in der Datei
/etc/default/xendomains
Die Zeile
XENDOMAINS_SAVE=/var/lib/xen/save
durch
XENDOMAINS_SAVE=""
ersetzen.
pygrub vs. Dom0-Kernel
Um in der DomU einen eigenen Kernel zu verwenden, der sich auch vom in der Dom0 eingesetzten unterscheiden kann, empfielt sich der Einsatz von pygrub. Alternativ kann aber auch der in der DomU zu verwendende Kernel in der Dom0 installiert und wie oben beschrieben vorgegangen werden.
Ist die Version von xen-create-image neu genug (Version 3.9-4 aus lenny kennt diese Option leider noch nicht), reicht es aus, diesem als Option --pygrub mitzugeben, sonst ist die Installation etwas komplizierter:
Schritt 0
Die DomU muss installiert werde wie oben bereits beschrieben, zum Einsatz kommt vorerst ein in der Dom0 installierter Kernel.
Schritt 1
Nach dem Start der DomU wird in diese gewechselt und in dieser grub und der gewünschte Kernel installiert:
apt-get install grub linux-image-686-bigmem linux-image-xen-amd64 linux-modules-xen-amd64 mkdir /boot/grub echo -e '(hd0)\t/dev/xvda' > /boot/grub/device.map mknod /dev/xvda b 202 0 update-grub sed -i -e 's/^# groot=(hd0)/# groot=(hd0,2)/' /boot/grub/menu.lst update-grub vi /etc/kernel-img.conf do_initrd = Yes postinst_hook = update-grub postrm_hook = update-grub
Anmerkungen:
Wurde bei der Konfiguration der DomU eine komplette Festplatte konfiguriert (hierbei ist es unerheblich, ob diese tatsächlich eine Partitionstabelle enthält oder nicht), muss /dev/xvda nicht angelegt werden, es muss dann auch menu.lst nicht angepasst werden.
Das Device /dev/xvda wird nicht durch udev erzeugt, wenn nur virtuelle Partitionen (xvda1) konfiguriert wurden. Um das Device beim Systemstart automatisch erzeugen zu lassen kann wie folgt vorgegangen werden:
mknod /lib/udev/devices/xvda b 202 0 chmod 0660 /lib/udev/devices/xvda chown root:disk /lib/udev/devices/xvda
Für die x86-Architektur ist der -bigmem-Kernel notwendig, der Standardkernel enthält keine DomU-Unterstützung. Die amd64-Architektur benötigt sogar den Xen-Kernel (Dom0), nur dieser enthält auch Unterstützung for die DomU.
Schritt 2
Die DomU wird gestoppt und ihre Konfigurationsdatei modifiziert. Statt der Optionen kernel und ramdisk bekommt sie die Option bootloader:
bootloader = '/usr/lib/xen-3.2-1/bin/pygrub'
Anmerkungen:
- Der genaue Pfad von pygrub kann sich unterscheiden, kann pygrub nicht gefunden werden kann die DomU nicht gestartet werden.
Die Partition mit dem Kernel muss in der Liste der virtuellen Platten (disk = ) an erster Stelle stehen. Dabei ist es irrelevant, ob sich der Kernel auf der ersten Partition befindet, die Kernel-Partition muss nur als erste aufgeführt werden.
Anschliessend sollte sich die DomU starten lassen und den eigenen Kernel verwenden.
Schritt 3
Abschliessend können in der DomU nun nicht mehr benötigte Pakete entfernt werden:
apt-get remove --purge linux-modules-2.6.26-1-xen-686 linux-modules-2.6.26-2-xen-686 linux-modules-xen-686
Anmerkungen:
Die Pakete linux-modules-xen-amd64, linux-modules-2.6-xen-amd64 und linux-modules-2.6.26-2-xen-amd64 dürfen nicht entfernt werden.
Weitere Aktionen mit DomUs
Ändern der IP einer DomU
Work in Progress
Vorgehen:
- Hostname und IP in der DomU anpassen
- DomU stoppen
- Hostname, IP und LVM in der Dom0 anpassen
- DomU wieder starten
- auf diversen Systemen SSH-Hostkeys anpassen
- testen, testen, testen
In der DomU
- Hostname
- /etc/hosts
- /etc/motd
- /etc/hostname
- IP
- /etc/network/interfaces
- /etc/hosts
In der Dom0
- LVM
lvrename /dev/VG/LVold /dev/VG/LVnew
- /etc/xen/host.domain.tld.cfg
- umbenennen
name =
vif =
disk =
- /etc/xen/auto/host.domain.tld.cfg
- Symlink anpassen